Sandmücken und Leishmaniose

Ist eine Leishmaniose durch eine Therapie beim Hund heilbar ?

 


 Vom medizinischen Standpunkt betrachtet -vielleicht 'ja'!

 Meine griechische Veröffentlichung soll zeigen, daß eine erfolgreiche Leishmaniose-Therapie bei einem jungen Hund - durch Chemo-Therapie - möglich ist:

 Naucke, T.J. (1997) Ein Leishmaniosefall beim Hund. Drei Jahre nach der Behandlung (in griechisch). Anima, 5 (1), p. 47-50.

Zusammenfassung: Ein sechs-Monate alter Hund aus Krinides (Bezirk Kavala, Griechenland) stammend wurde mit Glucantime und Fungoral gegen Leishmaniose therapiert. Drei Jahre nach erfolgter Therapie zeigte der Hund keine klinischen Symptome und Läsion.

Hier geht's zur kompletten Veröffentlichung dieser Therapie mit Glucantime und Fungoral (Ketoconazole) an meiner Hündin 'Mavra' (in deutsch).

 Erst kürzlich wurden gute Ergebnisse mit einer Kombinationstherapie mit Allopurinol und Levamisole bei Hunden erziehlt, die sich in Nord-Griechenland mit dem Leishmania infantum Stamm MON-1 infiziert hatten.

Heute gibt es weitere Medikamente, die zur Leishmaniose angewendet werden, jedoch sich noch in der Erprobungsphase befinden.

 Grundsätzlich gilt bei einer reinen oder kombinierten Chemo-Therapie mit Antimon (Glucantime), je jünger ein Hund ist, desto günstiger sind die Erfolgsaussichten.

 Hier können, und sollen keine allgemeinen Therapie-Empfehlungen gegeben werden. Eine Therapie, die 'heute' bei einem Hund funktionierte, der sich in einer Region infizierte, kann 'morgen' bei einem anderen Hund einer anderen Region nicht funktionieren, oder bereits veraltet sein. Ich betrachte 'heute' die Leishmaniose-Therapie, die ich bei meiner Hündin 1993 durchgeführt habe, als veraltet. Ich sehe derzeit gute Heilungschancen mit einer Kombinationstherapie mit Allopurinol und Levamisole bei griechischen Hunden. Im Allgemeinen jedoch ist eine in Nord-Afrika (z.B. Tunesien) erworbene Leishmaniose nicht vergleichbar mit einer in Griechenland erworbenen, und diese wiederum nicht mit einer in Spanien erworbenen. Der Grund hierfür liegt bei den regional unterschiedlichen Leishmania infantum-Zymodemen (Stämmen). Jeder einzelne L. infantum-Stamm reagiert mehr oder weniger auf ein entsprechendes Medikament, oder kann sogar regional gegen ein Medikament resistent sein!

Mein größtes Bedenken ist jedoch, ob einem älteren Hund, sagen wir 5 Jahre alt, überhaupt eine dreimonatige Chemo-Therapie mit täglich mehreren Spritzen oder sogar einer längerandauernden und täglichen Infusion (und dies über ca. 3 Monate) zugemutet werden kann. Im Fall meiner, zum Zeitpunkt der Therapie 6-Monate jungen und verwilderten Hündin, zwischen der und mir sich erst während de rLeishmaniose-Therapie eine Beziehung aufbaute, konnte ich eine solche Therapie durchaus vertreten (abgesehen einmal von den damaligen Medikamentenkosten von ca. 3000 DM, heute kaum günstiger). Eine solche Therapie würde ich jedoch nicht bei einem Haus- und Familienhund empfehlen. Ihr Hund würde nicht verstehen, weshalb tägliche Arztbesuche über Stunden nötig sind ...

... und ich muß mit Entsetzen feststellen, daß Tierschutzorganisationen wissentlich Leishmaniose-infizierte Hunde nach Deutschland importieren bzw. vermitteln, trotz der geringen Aussichten auf eine wirklich erfolgreiche Therapie für diese Hunde ! ... und darüber hinaus ist es aus epidemiologischen Gründen kaum vertretbar einen wissentlich Leishmaniose-infizierten Hund nach Deutschland zu importieren. Denn auch in Deutschland gibt es Sandmücken, welche sich an einem Leishmaniose-Hund infizieren könnten, und diese wiederum wären dann für eine weitere Ausbreitung der Leishmaniosen in Deutschland verantwortlich ! ... und es würde sich dann die Frage stellen, ob nun eigentlich die infizierte Sandmücke für die Verbreitung von Leishmaniosen in Deutschland verantwortlich wäre, oder eben der, der den infizierten Hund nach Deutschland importierte ! ... und wenn dem so ist, dann wäre der Import und/oder die Vermittlung eines wissentlich Leishmaniose-infizierten Hundes ein Verstoß gegen das ...

  

 'Gesetz zur Verhütung von Infektionskrankheiten beim Menschen'.

  

 Derzeit häufen sich die Fälle von Leishmaniose-Erkrankungen bei Mensch und Tier in Deutschland. Inzwischen sind 9 Fälle bekannt, bei denen der Mensch, eine Katze, ein Pferd und eben 6 Hunde sich mit Leishmaniose in Deutschland infiziert haben.

 Sollten Sie sich in der mißligen Lage befinden eine Leishmaniose-Therapie bei Ihren Hund durchführen zu müssen, so stehe ich mit Rat und Tat zu Ihrer Verfügung. Sodann eine e-mail an mich.

  

 Zurück zur Homepage.