Sandmücken und Leishmaniose

Die Sandmückenart Phlebotomus alexandri

 


Phlebotomus alexandri wurde 1928 von Sinton alsPhlebotomus sergenti var. alexandri aus dem Irak (Amara Steppe) nur als Männchen beschrieben. 1930 folgte dann die Beschreibung des Weibchens von Ph. alexandri durch Adler et al.

 

Geographische Verbreitung

Phlebotomus alexandri kommt in Europa in Spanien, Griechenland und in der Türkei von. Ph. alexandri ist über ein ähnlich weites Gebiet verbreitet, wiePhlebotomus papatasi, fehlt jedoch in Zentral-Spanien, Frankreich, Italien und Vorder-Indien.

 

Vektorkompetenz

Phlebotomus alexandri ist nachgewiesener Vektor viszeraler Leishmaniose (Leishmania donovani) in China und vermuteter Vektor kutaner Leishmaniose (L. major und L. tropica killicki) in Nordafrika (Tunesien), für den Iran, die Mongolei, und Rußland (Turkmenistan).

1986 wurde in China aus Phlebotomus alexandri im Kala-Azar Fokus der Xinjiang - Uygur Region (Ostturkestan) Leishmania donovaniisoliert. Die Durchseuchungsrate infizierter Ph. alexandri lag bei 2.0%. Auch im Labor infizierten sich 230 von 245 Sandmückenweibchen dieser Art nach einem infektiösen Blutmahl an Ratte und Hamster.

Für den Iran, die Mongolei und Turkmenistan wird Ph. alexandriverdächtigt, der Vektor kutaner Leishmaniose (L. major) zu sein. In Tunesien kommt diese Sandmückenart als Vektor kutaner Leishmaniose des Erregers L. tropica killicki in Betracht.

Die Frage, ob Ph. alexandri als nachgewiesener Vektor von L. donovani auch die Kompetenz besitzt, in der Mediterranen RegionL. infantum oder L. tropica zu übertragen, bleibt offen und bedarf dringender Klärung.

 

Verhalten

Phlebotomus alexandri ist:

 

  •  
  • anthropophil (den Menschen als 'Opfer' bevorzugend),

  • photophob (lichtscheu),

  • endophil (in dunkle Räume fliegend), sowie

  • endophag (in Räumen Blut saugend), aber auch exophag (im Freiland Blut saugend).

 

Sonstiges

Neue Erkenntnisse zur Verbreitung von Phlebotomus alexandri in Griechenland

 Über das Vorkommen von Ph. alexandri in Griechenland berichtete Caminopetros 1935 zum ersten Mal. Hertig nannte 1949 diese Sandmückenart für Attika, Léger et al. fanden 1979 zwei Exemplare in Kontinental-Griechenland und Papadopoulos & Tselentis fanden 1994 30 und Chaniotis et al. ebenfalls 1994 sogar 65 Exemplare in der Athener Region. Weil es sich sicherlich um den nördlichsten Fundort von Ph. alexandri für Griechenland handelt, sei hier erwähnt, daß während meiner Studien (siehe meine Diss.) am 11.09.1996 in Orestiada (N 41° 29' 36,8'', O 26° 31' 50,7'') in einer Höhe von 86 m. ü. NN drei männliche und eine weibliche Ph. alexandrigefangen wurden.

 

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