Sandmücken und Leishmaniose

Die Sandmücken in Petralona

 


 Petralona ist ein kleines Dorf im Hinterland von Chalkidiki. Das Dorf liegt ca. 50 km nordwestlich von Polichrono, bzw. ca. 40 km südöstlich von Thessaloniki entfernt. Petralona wurde berühmt durch die Entdeckung einer Tropfsteinhöhle, in der von etwa 30 Jahren die älteste Frau (?) Europas gefunden wurde. Seit dieser Entdeckung besuchen in den Sommermonaten täglich mehrere Hundert Touristen diese Höhle. Der Betreiber dieser Höhle ist die EOT (die griechische Touristik Organisation) - und die verdienen nicht schlecht an Ihnen, als Besucher (näheres hierzu -siehe weiter unten!).

 Das Klima von Petralona unterscheidet sich deutlich von dem von Polichrono auf der Insel Kassandra. So wird in Petralona im Winter eine minimale Temperatur von -10°C und im Sommer eine maximale Temperatur von über 40°C erreicht.

 Zwischen 1993 und 1996 wurde im Bereich um Petralona an 10 verschiedenen Standorten die Sandmückenzusammensetzung untersucht.

In und um Petralona im Distrikt Chalkidiki in Makedonien sind folgende Sandmücken nachgewiesen:

 

Phlebotomus neglectus (2,72%)

Phlebotomus papatasi (0,02%*)

Phlebotomus perfiliewi (33,32%)

Phlebotomus simici (55,37%)

Phlebotomus similis (0,51%)

Phlebotomus tobbi (0,79%)

Sergentomyia dentata (6,22%)

Sergentomyia minuta (1,05%)

 

 (*) seit 1993 in dieser Region nicht mehr nachgewiesen, vermutlich ausgestorben.

 Wie sie unten sehen, so sind im Bereich um die Höhle von Petralona umfangreiche Sandmückenstudien durchgeführt worden, die jedoch 1997 eingestellt werden mussten, als im September 1997 die griechische EOT (die griechische Touristik Organisation) per Telefonanruf aus Athen dem Höhlenaufseher den Befehl erteilte alle unsere Lichtfallen zu zerstören. Die EOT sah sich zu dieser heftigen Reaktion berufen, als wir 1997 anfragten, ob denn nicht auch einmal innerhalb der Höhle einige Lichtfallen aufgestellt werden könnten, um darüber Klarheit zu bekommen, ob denn für Touristen ein Sandmückenrisiko tagsüber bestehen könnte. Nun, die Antwort der EOT war eindeutig: Unter Androhung des Verlustes seines Arbeitsplatzes wurde der Höhlenaufseher von der EOT gezwungen, die Lichtfallen im Bereich um die Höhle zu zerstören.

Recht spät gehandelt, liebe EOT, denn zwischen 1993 und 1996 wurden im Bereich um Petralona 18'681 Sandmücken an 10 verschiedenen Standorten gefangen  (zu den einzelnen Fängen geht's hierlang). Es waren 6'225 (33,32%) Ph. perfiliewi, 10'343 (55,37%) Ph. simici, 509 (2,72%) Ph. neglectus, 148 (0,79%) Ph. tobbi, 95 (0,51%) Ph. sergenti (heute: Ph. similis), 3 (0,02%) Ph. papatasi, sowie 1'162 (6,22%) Sergentomyia dentata und 196 (1,05%) Se. minuta.

 Für Sie als Tourist heißt dies ganz klar:

 Da die Sandmückensituation innerhalb der Höhle von Petralona nicht geklärt werden konnte, kann ich keinenfalls einen Besuch dieser Höhle empfehlen (besonders nicht mit Kindern), da Sandmücken im Inneren dieser Höhle auch tagsüber aktiv sein könnten, wie dieses von der Höhle von Mara (im Distrikt Drama in Makedonien) ja bereits bekannt ist.

 

Klicken Sie auf die Sandmückenarten, und Sie erfahren genaueres über ihre Gewohnheiten.

 

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