Sandmücken und Leishmaniose

Die Sandmücken-Fänge an den einzelnen Standorten in Petralona

 


 Zwischen 1993 und 1996 wurden in und um den Ort Pertalona Sandmücken an 10 verschiedenen Standorten mit Lichtfallen gefangen. Mit Beginn der Sandmückensaison 1996 wurde an vier der 10 Standorte außerhalb des Ortes Petralona alle vier bis sechs Tage, je nach vorausgesagter Wetterprognose, eine Lichtfalle aufgestellt. Diese vier Standorte lagen außerhalb des Ortes Petralona, drei davon nahe der Höhle von Petralona.

 

I (außerhalb, Pumpstation):

Hier wurden 1996 insgesamt 3'730 Sandmücken gefangen werden. Es waren 2'361 (63,3%) Phlebotomus perfiliewi, 66 (1,8%) Ph. tobbi, 883 (23,7%)  Ph. simici, 107 (2,9%) Ph. neglectus, 257 (6,9%) Sergentomyia dentata und 56 (1,5%) Se. minuta waren. Der November 1996 war sehr niederschlagsarm, und auch die minimale Nachttemperatur überstieg häufig 20°C. So konnten in fünf Nächten zwischen dem 01.11. und 19.11.'96 mit einer Lichtfalle an diesem Standort 86 Sandmücken gefangen werden. 49 waren Ph. perfiliewi, 32 Ph. neglectus, 3 Ph. simici und 2 Se. dentata.

Wenn günstige klimatische Bedingungen es zulassen, so können Sandmücken auch im November in Griechenland aktiv sein. Besonders Ph. perfiliewi und Ph. neglectus flogen im November 1996 wieder zahlreich.

II (verfallenes Haus I):

Am 12.06.1996 wurde hier einmalig eine Lichtfalle aufgehangen. In dieser Nacht wurden 33 Sandmücken gefangen. Es waren 27 Phlebotomus perfiliewi, 1 Ph. neglectus, 1 Ph. simici, sowie 3 Sergentomyia dentata und 1 Se. minuta.

III (Narrozides):

Am 26.08.1993 habe ich neben einem Hühnerstall im Garten der Familie Narrozides, mitten im Ort Petralona eine Lichtfalle aufgehangen. In dieser Nacht wurden 67 Sandmücken gefangen. Es waren 38 Phlebotomus perfiliewi, 25 Ph. simici, 3 Ph. papatasi, sowie 1 Sergentomyia dentata.

Am 12.06.1996 und am 04.08.1996 wurde hier abermals eine Lichtfalle betrieben. In diesern beiden Nächten wurden 46 Sandmücken gefangen. Es waren 36 Phlebotomus perfiliewi, 8 Ph. simici, sowie 2 Sergentomyia dentata

Dieses war bislang der letzte Standort, an dem 1993 letztmalig die Sandmückenart Phlebotomus papatasi in Nordost-Griechenland dokumentient werden konnte. Seither ist diese Sandmückenart für diese Region als 'ausgestorben' zu bertachten.

IV (verfallenes Haus II):

Am 12.06.1996 wurde hier eine Lichtfalle betrieben. In dieser Nacht wurden 63 Sandmücken gefangen. Es waren 24 Phlebotomus perfiliewi, sowie 37 Sergentomyia dentata und 2 Se. minuta.

V (Außentoilette) :

Am 12.06.1996 und am 17.06.1996 wurde hier jeweils eine Lichtfalle betrieben. In diesen beiden Nächten wurde keine Sandmücke gefangen.

VI (Berg, Pumpstation):

Hier wurden 1996 insgesamt 4'943 Sandmücken gefangen werden. Es waren 1'784 (36,1%) Phlebotomus perfiliewi, 74 (1,5%) Ph. tobbi, 2'502 (50,6%) Ph. simici, 102 (2,1%) Ph. neglectus, 404 (8,2%) Sergentomyia dentata und 77 (1,6%) Se. minuta waren.

VII (Steinbruch):

Am 12.06.1996 und am 17.06.1996 wurde hier jeweils eine Lichtfalle betrieben. In diesen beiden Nächten wurde keine Sandmücke gefangen.

VIII (Berg, Betonruine I):

Hier wurden 1996 insgesamt 4'718 Sandmücken gefangen werden. Es waren 1'049 (22,2%) Phlebotomus perfiliewi, 7 (0,2%) Ph. tobbi, 3'081 (65,3%) Ph. simici, 124 (2,6%) Ph. neglectus, 74 (1,6%) Ph. sergenti (heute: Ph. similis), 330 (7,0%) Sergentomyia dentata und 53 (1,1%) Se. minuta waren.

Nun, an diesem Standort fiel auf, daß sich in der Lichtfalle 74 Ph. sergenti (heute: Ph. similis) einfanden. Ph. similis ist aus der Höhle von Mara (im Distrikt Drama in Makedonien) als höhlenbewohnende Sandmückenart bekannt. Nunja, später wurde bekannt, daß dieser Standort nur etwa 10 Meter von dem Loch entfernt war, in das vor ca. 30 Jahren eine Ziege fiel - was dann zur Entdeckung der Höhle führte.

IX (Berg, Betonruine II):

Hier wurden 1996 insgesamt 5'081 Sandmücken gefangen werden. Es waren 906 (17,8%) Phlebotomus perfiliewi, 1 (<0,1%) Ph. tobbi, 3'843 (75,6%)  Ph. simici, 175 (3,4%) Ph. neglectus, 21 (0,4%) Ph. sergenti (heute :Ph. similis), 128 (2,5%) Sergentomyia dentata und 7 (0,1%) Se. minuta waren.

Auch an diesem Standort fanden sich in der Lichtfalle 21 Ph. sergenti (heute: Ph. similis) ein. Nicht weiter verwunderlich, denn dieser Standort liegt nur 31.25 Meter östlich vom Standort VIII, näheres siehe dort.

 X (Berg, 1000 l Behälter):

Am 12.06.1996 und am 17.06.1996 wurde hier jeweils eine Lichtfalle betrieben. In diesen beiden Nächten wurde keine Sandmücke gefangen, kein Wunder, denn es handelt sich um einen Behälter, in den Insektizide gefüllt werden (siehe Beschreibung der 10 Standorte).

 

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